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Montessori - Pädagogik

„Erziehung streut keinen Samen in die Kinder hinein, sondern lässt die Samen in ihnen aufgehen“ 

Khalil Gibran 

 

 

Hintergrund

Die Montessoripädagogik wurde 1906 von Dr. Maria Montessori eingeführt. Sie beruht auf einem offenen, experimentellen Unterricht und individuellem Lernen (im Gegensatz zum Frontalunterricht). Die Beobachtung des Kindes hilft den Lehrenden dabei, die passenden didaktischen Techniken anzuwenden, um den Lernprozess maximal zu fördern. Der Kern der Montessoripädagogik wird oft mit dem Motto „Hilf mir, es selber zu tun“ zusammengefasst.

 

Geschichte

Maria Montessori wurde in Italien geboren und schloss dort als erste Frau ein Medizinstudium mit Promotion ab. Sie zeigte starkes Engagement für Frauenrechte und für die Achtung der Persönlichkeitsrechte jedes Menschen. Durch ihre Arbeit mit Kindern in einem psychiatrischen Krankenhaus entstand die Montessorimethode, die sich schnell verbreitete. Die erste deutsche Montessorischule wurde 1923 in Jena eröffnet. 

 

Philosophie

Die Montessoripädagogik stellt das Kind und seine Individualität in den Mittelpunkt und sie konzentriert sich auf die Bedürfnisse, Talente und Begabungen des einzelnen Kindes. Vergleiche mit traditionellen Normen werden abgelehnt und es wird davon ausgegangen, dass Kinder frei und ohne Belohnungen oder Strafen lernen sollten. Die Methode fördert die natürliche Freude am Lernen, geht davon aus, dass Kinder aus ihrer eigenen Motivation und in ihrem eigenen Tempo lernen wollen und stärkt das Selbstvertrauen der Kinder. Mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet führt sie zu einer Entwicklung einer in sich ruhenden und ausgeglichenen Persönlichkeit.

 

Grundzüge der Montessori-Pädagogik 

Unsere Pädagogik basiert auf sensiblen Phasen in der kindlichen Entwicklung, in welchen das Kind in besonderer Weise empfänglich für bestimmte Anreize aus der Umwelt, zum Beispiel im Zusammenhang mit Bewegung, Sprache oder sozialen Aspekten ist. Dadurch werden die Sinne besonders gefördert. Laut Montessori stellt das erste Kindheitsstadium von 0-6 Jahre die wichtigste Zeit dar, da sich hier die Persönlichkeit und Fähigkeiten des Kindes bilden Die vorbereitete Umgebung ist ein Schlüsselkonzept, das sicherstellt, dass Kinder eigenständig lernen können. Die Rolle des Erwachsenen ist die eines Helfers, der das Kind zur Selbstständigkeit führt und seinen individuellen Lernweg unterstützt. 

 

Vorbereitete Umgebung in der Montessori-Pädagogik 

Die vorbereitete Umgebung ist ein zentrales Element der Montessori-Pädagogik. Sie erlaubt Kindern, sich allmählich von Erwachsenen zu lösen und unabhängiger zu werden. In Montessori-Einrichtungen sind Stühle und Tische kindgerecht proportioniert und leicht von den Kindern zu bewegen. Die Kinder dürfen ihren Arbeitsplatz selbst auswählen. Das Zurückziehen der Stühle, das anfangs Geräusche verursacht, fördert die motorischen Fähigkeiten der Kinder und lehrt sie, Gegenstände leise zu handhaben. Die Umgebung ist ästhetisch gestaltet, oft mit zerbrechlichem Porzellan, um die Geschicklichkeit und Wertschätzung für Dinge zu fördern. 

Materialien sind frei zugänglich und auf Augenhöhe der Kinder im Regal platziert. Jedes Material ist nur einmal vorhanden, um soziales Verhalten durch Rücksicht auf andere Kinder zu fördern. Kinder sind für die Pflege dieser Umgebung verantwortlich und werden dadurch unabhängiger von Erwachsenen. 

 

Die Rolle des Erwachsenen in der Montessori-Pädagogik 

Kinder streben von Geburt an nach Freiheit und Unabhängigkeit von Erwachsenen. Der Erwachsene kann ein Verbündeter des Kindes werden, indem er eine Umgebung schafft, die den Bedürfnissen und dem Lernhunger des Kindes entspricht. In der Montessori-Pädagogik ist die Rolle des Erwachsenen die eines Helfers, der dem Kind den Weg zur Selbstständigkeit ebnet, gemäß Montessoris Leitwort "Hilf mir, es selbst zu tun". Der Erwachsene unterstützt den Lernprozess, zieht sich jedoch zurück und beobachtet den kindlichen Erkenntnisprozess. 

Der Lehrplan in Montessori-Einrichtungen ist auf jedes Kind individuell zugeschnitten, da jedes Kind sensible Phasen durchläuft. BetreuerInnen sind geschult, diese Phasen zu erkennen und die Kinder zu Aktivitäten zu führen, die ihr Interesse wecken sollen. Grundsätzlich haben die Kinder die Freiheit, ihre Arbeit selbst auszuwählen. 

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